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Seemannslexikon

  1. Abendwache = diejenige Wache, die von 20.oo bis 24.oo Uhr läuft.
  2. Abgetakelte Fregatte = Eine Frau die aus dem besten Alter raus ist.
  3. Abschiedssignal = Flagge "P" ( Blauer Peter ) setzt ein Schiff, das binnen 24 Stunden ausläuft.
  4. Affenfaust = Knoten, Beschwerung eines Tampens, um ihn weiter werfen zu können.
  5. Backbord = linke Schiffseite ( von hinten gesehen), die Backbordseite wird Rot gekennzeichnet.
  6. Backskiste = eine im Logis eingebaute Kistenbank, durch eine Klappe von oben zugänglicher Kasten in einer Sitzbank zum Verstauen von persönlichen Gegenständen oder Ausrüstungsteilen.
  7. Barrel = Faß, Tonne, internationale Volumenmaßeinheit für Erdöl (1 Barrel ltr. = 163,5 ltr.,   1 US Barrel = 119 ltr. ).
  8. Besan = Gaffelsegel am hinteren Mast ( bei Segelschiffen); Achtermast verschiedener Riggs.
  9. Chiefmate = ( englisch) Chef der Maaten oder Steuerleute, auf deutschen Schiffen der Erste Offizier und Stellvertreter des Kapitäns.
  10. Crew = Schiffsbesatzung, Mannschaft.
  11. Dalbentöter = siehe "Els"
  12. Decksmann = Matrose, der für Decksarbeiten eingeteilt ist; auch der ungelernte Matrose.
  13. Deichgraf = jemand, der an der Spitze eines Deichverbandes steht
  14. DGzRS = Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, 1865 durch private Initiative ins Leben gerufenes, lediglich durch freiwillige Beiträge unterhaltenes Seenotrettungswerk an den deutschen Küsten. Die Gesellschaft deren Schirmherr der Bundespräsident ist, unterhält insgesamt 52 Rettungsstationen. Den Stationen stehen insgesamt 54 hochtechnisierte Seenotkreuzer und kleinere Seenotrettungsboote zur Verfügung.
  15. entern = klettern ins Takelwerk, auf dem Meer ein Schiff erklettern und erobern.
  16. Erpel = Auffälliger Enterich besticht durch ausgesprochene Pünktlichkeit.
  17. Ewer = Küstensegelboot mit flachen Boden, mit und ohne Seitenschwertern; auch Ever, meist als Eineinhalbmaster getakelt.
  18. Els = Ein Skipper der in der Hafenausfahrt die Orientierung verliert.
  19. Faden, Klafter = englisches Maß zur Messung der Wassertiefe. 1 Faden= 6 Fuß = 1/1000 Seemeile = 1,852m; Faden- und Fußmaße können in verschiedenen Länder unterschiedlich sein.
  20. Fallwind = der Wind, der von einem festen Gegenstand zurückgeworfen wird, etwa einer steilen Felswand, er trifft meist unerwartet, heftig und schräg von oben kommend, die Segel eines Schiffes.
  21. fieren = Leine, Tau nachgeben oder eine Last mit dem Flaschenzug, Kran herunterlassen.
  22. Gallionsfigur = eine aus Holz geschnitzte Figur am Bug des Schiffes, Sie stellte häufig eine Frau oder Göttin, eine Heldengestalt oder ein Wesen aus der Tier- oder Fabelwelt dar, die eine Beziehung zum Namen des Schiffes hatte.
  23. Garn spinnen = schwer glaubwürdige Erzählung des Seemanns, wie Jägerlatein, Übertreibung.
  24. glasen = durch Anschlagen der Schiffsglocke anzeigen, wie viele halbe Stunden seit Beginn der Wache vergangen sind, 8 Glas entspricht 4 Stunden seit Wachbeginn und damit Wachende ( 1 Glas = halbe Stunde seit Wachbeginn < einfacher Schlag >; 2 Glas = 1 Stunde seit Wachbeginn < ein Doppelschlag > usw. bis 8 Glas < vier Doppelschläge >). Der Name Glasen stammt von gläsern Sanduhren, die eine halbe Stunde liefen und dann umgedreht werden mußten.
  25. GPS = genauer Pfahl Sucher
  26. Hallig = kleine, oft bei Sturmflut überflutete Insel im nordfriesischen Wattenmeer, die Höfe, Stallungen  usw. liegen auf künstlichen 4-5 m hohen Werften ( Warften, Wurten ).
  27. He lücht= er lügt; wird dem Hafenrundfahrtskapitän zugerufen, wenn er seinen Fahrgästen den Hafen erklärt und es mit den Erklärungen nicht so genau nimmt.
  28. Höhnerknöxchen= Idealstandart Handwerker mit ausgesprochenem Redefluss vielseitig einsetzbar. Ausgezeichnet verwendbar bei der Beseitigung von Schäden orientierungsloser Skipper.
  29. Jan Maat, Janmaat = scherzhaft für Matrose, Seemann
  30. kalfatern= das Deck ( Decksplanken ) eines Schiffes in den Fugen mit Werg und Teer (Pech) abdichten.
  31. kielholen = eine Segeljacht auf die Seite legen, um den Schiffsboden zu untersuchen, früher zur Strafe, einen Seemann an einem Tau unter dem Schiff durchziehen.
  32. Kogge = zwei bis dreimastiges bauchiges Segelschiff mit mehrstöckigen Aufbauten auf Bug und Heck ( 11. 13. 14. Jh.) das Handels- und Kriegsschiff der Hanse; sie war das erste Fahrzeug, das das Steuerruder am Heck trug.
  33. Landratte = Bezeichnung der Seeleute für Nichtseemann.
  34. längseits= außenbords parallel zum Kiel; entlang der Schiffsseite.
  35. Maat = 1. Unteroffizier der Bundesmarine 2. seemännisch: Kamerad,Gehilfe,Mitarbeiter.
  36. Marssegel = an der Marsstenge befestigtes Segel
  37. Marsstenge= erste Verlängerung des Mastes
  38. Maurischat = siehe Siggi
  39. Nipptide = In der Gezeitenkunde die Tide die den geringsten Hub ( Nipphochwasser) aufweist. Sie entsteht beim ersten und letzten Mondviertel, da dann Mond- und Sonnenflut sich in ihrer Wirkung gegenseitig behindern.
  40. Notanker = zusätzlicher Anker auf Schiffen.
  41. Nuschi = Ein Sänger der durch seine deutliche Handtuch im Mund Aussprache furore macht
  42. Oktant = Ein in der Nautik verwendeter Winkelmesser, der den achten Teil des Kreises erfaßt, im Gegensatz zum Sextant, der den sechsten Teil erfaßt.
  43. Orkanflut = sehr schwere Sturmtide ( Seeflut, Wasserflut), durch auflandigen, orkanartigen Sturm erzeugte sehr hohe Sturmtiden mit Scheitelwasserständen von mehr als 3 m Höhe über dem mittleren Tidehochwasser. Die Eintrittshäufigkeit solcher Tiden im Orkanflutbereich beträgt an unserer Nordseeküste im Mittel 1 mal in 20 Jahren. Außergewöhnlich schwere Orkanfluten ( auch Fluten des Jahrhunderts genannt) treten nach Beobachtung und Wasserstandsstatistik in Abständen von etwa 80 Jahren ein und erreichen Wasserstände, die als derzeitige höchste Tidehochwasserstände ( HHThw) für die Bemessung der Deichhöhen dienten. Orkanfluten sind fast immer mit verheerenden Auswirkungen in den betroffenen Gebieten verbunden.
  44. Peepshow = Ein Behältnis zur Aufbewahrung von Tabakspfeifen.
  45. Pegelnull = Abk. PN; Bezugsebene eines Pegels, sie Liegt z.B. an der Nordseeküste 5,oo m unter Normalnull (NN); 1927 festgelegt.
  46. Pier= Bezeichnug für einen senkrecht zur Fahrrinne stehenden Hafendamm, dient als Anlege-, Güterumschlagsplatz für Schiffe; auch Landungsbrücke.
  47. Pricke, Pricken = ein Seezeichen, eine einfache Stange ( an einem Stab befestigten Reisigbesen) markiert den Fahrwasserverlauf auf Nebengewässern; das eine Untiefe in Ufernähe oder ausliegende Fischnetze anzeigt.
  48. Qualle = Medusen, Nesseltier ( Hohltiere ) mit glockenförmger, gallertartigem Köper. Es gibt verschieden Arten z.B. blaue Nesselqualle, Kompassqualle, Ohrenqualle usw. In den Herbstmonaten treten Quallen bisweilen in großen Schwärmen auf. Quallen gibt es an der Nord- und Ostseeküste.
  49. Quartermeister = Steuermann eines Handelsschiffes; bewährter Vollmatrose, der als Rudergänger und zum Brückendienst eingesetzt ist; er steht im Range eines Unteroffiziers
  50. Reep = Seil, Tau, starke Leine
  51. Reeperbahn = seemännisch Seilerbahn, auf ihr wurden lange Taue und Drahtseile von den Reepschlägern gedreht; Vergnügungsstrasse in Sankt Pauli, Hamburg.
  52. Richtfeuer= Leitsignal für Schiffe; Seezeichen aus 2 hintereinander stehenden Leuchtfeuern ( Unterfeuer, Oberfeuer ).
  53. Santa Maria = Flagschiff des Columbus bei seiner Endeckungsfahrt nach Westindien; etwa 20....30 m lang, 6,5 breit bis zu 90 Mann Besatzung; am 25.12.1492 an der Küste Haitis gestrandet.
  54. Schäkel, Schekel = mit Bolzen verschließbarer, U förmiger Haken zum Verbinden von Ketten, Seile und Taue.
  55. Schaluppe = größeres Beiboot, großes einmastiges Küstenschiff (nl)
  56. Seekuh = Robbenart von acht bis zehn Metern Länge und bis 20 Tonnen Gewicht. Die Heimat ist der Norden des Pazifik.
  57. Siggi = Analphabet der mit einem Seema(h)nnsalphabet Bücher entziffert um Sie der Öffentlichkeit zum Besten geben.
  58. Störtebecker Klaus = Vitalienbruder und berüchtigster Seeräuber in der Ost- und Nordsee In einer Höhe auf der Insel Rügen in der Stubbenkammer soll er unermeßliche Schätze zusammengetragen haben. 1400 wurde der Freibeuter von dem hamburgischen Stadtkriegsschiff " Bunte Kuh " bei Helgoland überrascht und gefangen genommen. Am 10. Juni 1401 auf dem Grasbock hingerichtet.
  59. Tampen = ist ein Stück Tau bzw. ein Tauende
  60. Teeklipper = die meist oder sehr oft übertakelten Schnellsegler der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit ihren Reisen nach Australien und China. Oft mit Tee als Rückladung nach Europa oder den USA.
  61. Törn = 1. Fahrt mit einem Segelboot; Segeltörn. 2. Zeitspanne, Turnus für eine bestimmte, abwechselnd ausgeführte Arbeit an Bord. 3. ( nicht beabsichtigte ) Schlinge in einer Leine
  62. Türkischer Bund = Knoten, wird auch als Wurfleinenknoten verwendet oder als Zierknoten auf Rundhölzer aufgesetzt.
  63. Über den Kopf gehen = in sehr hohen Wellen geht Heck über Bug, meist ist kentern die Folge und immer ist Gefahr damit verbunden.
  64. Untiefe = im Fahrwasser eine Stelle, die wegen geringer Tiefe den Schiffen gefährlich ist. Im Seegebiet ist es nicht nur Gefahr der unmittelbaren Grundberührung, sondern die Gefahr der Brecher der Grundseen, die auf der Untiefe stehen können. Untiefen werden auf Seekarten eingezeichnet.
  65. Vormann = Bezeichnung für den Schiffsführer eines Seenotrettungskreuzers oder Seenotrettungsbootes.
  66. wahrschauen, wahrnehmen = warnen, auf eine Gefahr aufmerksam machen, auch soviel wie etwas entgegennehmen, in Empfang nehmen, Bescheid sagen.
  67. Werg = gezupftes Tauwerk; Hanffasern z.B. zum Kalfatern und Abdichten von Schraubverbindungen.
  68. Yardstick = Von dem Engländer Zillwood Milledge 1951 ausgeknobelte Handikap - Methode nach der Jollen und Yachten, Einrumpf- und Mehrrumpfboote gegeneinander segeln können. Jedes Boot erhält eine empirisch ermittelte Yardstickzahl, durch die die gesegelte Zeit geteilt wird.
  69. Zampel = ein kleiner Schultersack, wo früher Hafenarbeiter und Schauerleute ihre Arbeitskleidung und -geräte mit sich führten. Der Seesack der Seeleute wurde teilweise so genannt.
  70. Zieten = Ein Mann der seine sensible Ader in vielen Situationen im Leben nach aussen kehrt.
  71. zuhalten = den Kurs auf einen bestimmten Punkt nehmen.